Kontakt:

Kontakt:

Montag, 24. November 2014

2 Hände im 3/4-Takt - Independence Day 2

Ein weiterer rhythmischer Kanon, im eintaktigen Abstand; diesmal im 3/4-Takt.

(Fortsetzung von http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/11/independence-day.html )







Zur Vorgehensweise:

1° Takt für Takt vorgehen, ohne daß beide Hände gleichzeitig beschäftigt sind: den ersten Takt erst rechts, dann links klatschen. Den zweiten Takt ohne Pause anschließen: erst rechts dann links. Den dritten Takt usw. bis das ganze Stück geläufig ist. Meine Schüler kennen das als "Echo-Übung".

2° Wer die Noten während des Klatschens mitlesen will: Nur die "erste Stimme" mitlesen. Die nachfolgende Hand bewußt imitieren lassen - dabei nicht mitlesen (Schüler sollten ohnehin nur hören und den Notentext nicht zu lesen bekommen während sie den Kanon mit dem Lehrer erarbeiten.).

3° Nächster Schritt: "Mini-Kanons" erzeugen. Jetzt geht es um jeweils zwei Takte und das gleichzeitige Beschäftigen der Hände: rechts beginnen - während die linke Hand den ersten Takt imitiert mit der rechten den zweiten Takt klatschen - die linke Hand klatscht den zweiten Takt alleine. Wenn man sich auf das bewußte Imitieren in der "Echo-Übung" konzentriert hat wird es sehr leicht fallen.

4° Sind die ersten zwei Takte bewältigt, genauso mit dem zweiten und dritten Takt weitermachen, dann mit dem dritten und vierten usw.

5° Ein langsames Tempo wählen, so kommt man schneller ans Ziel!

Es schadet sicher nicht, statt der Hände die Füße zu nehmen, bzw. Füße und Hände zu kombinieren ...

Freitag, 21. November 2014

Independence Day!

Die Unabhängigkeit der Hände voneinander ist nicht nur ein Problem für Klavierspieler. Allen Instrumentalisten sollte daran gelegen sein, die "linke Hand nicht wissen zu lassen, was die rechte tut." (Es liegt mir fern, das Matthäus-Evangelium oder das Almosengeben zu verunglimpfen. Aber diese Formulierung ist einfach unschlagbar.)

Eine ausgezeichnete Konzentrations- und Koordinationsübung sind rhythmische Kanons;  ganz ohne Instrument, leise und jederzeit einsetzbar. Ich werde im Laufe der nächsten Wochen und Monate immer wieder neue rhythmische Kanons vorstellen, der Schwierigkeit nach gestaffelt von einfach bis schwer.

Zunächst mit der rechte Hand beginnen und die linke Hand folgt im Abstand eines Taktes. Anschließend mit der linken Hand beginnen und die rechte Hand folgen lassen.

Damit sind die Möglichkeiten jedoch noch nicht erschöpft - für den Unterricht schulen sie darüber hinaus auch das Gehör. Der Lehrer klatscht vor und läßt seinen Schüler nachklatschen ...






Im Prinzip leicht: Man schiebt die Information von der einen in die andere Hirnhälfte ...
Ein Tip zum Einüben - egal ob mit sich selbst oder mit Schülern:

1° Takt für Takt vorgehen, ohne daß beide Hände gleichzeitig beschäftigt sind: den ersten Takt erst rechts, dann links klatschen. Den zweiten Takt ohne Pause anschließen: erst rechts dann links. Den dritten Takt usw. bis das ganze Stück geläufig ist. Meine Schüler kennen das als "Echo-Übung".

2° Wer die Noten während des Klatschens mitlesen will: Nur die "erste Stimme" mitlesen. Die nachfolgende Hand bewußt imitieren lassen - dabei nicht mitlesen (Schüler sollten ohnehin nur hören und den Notentext nicht zu lesen bekommen während sie den Kanon mit dem Lehrer erarbeiten.).

3° Nächster Schritt: "Mini-Kanons" erzeugen. Jetzt geht es um jeweils zwei Takte und das gleichzeitige Beschäftigen der Hände: rechts beginnen - während die linke Hand den ersten Takt imitiert mit der rechten den zweiten Takt klatschen - die linke Hand klatscht den zweiten Takt alleine. Wenn man sich auf das bewußte Imitieren in der "Echo-Übung" konzentriert hat wird es sehr leicht fallen.

4° Sind die ersten zwei Takte bewältigt, genauso mit dem zweiten und dritten Takt weitermachen, dann mit dem dritten und vierten usw.

5° Ein langsames Tempo wählen, so kommt man schneller ans Ziel!

Viel Vergnügen und viel Erfolg!

P.S. Man kann das natürlich auch mit den Füßen machen! Füße und Hände kombinieren ... den "grauen Zellen" schadet es sicher nicht .... 

Fortsetzung folgt hier: http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/11/2-hande-im-34-takt-independence-day-2.html

Mittwoch, 19. November 2014

Koordination ist alles!

Ohne gezielte Bewegung ist in der Musik nichts möglich. Musik ist zuerst Rhythmus, wenn die "richtige Zeit" fehlt, fällt das ganze Gebäude zusammen.
Ich möchte hier eine kleine Übung vorstellen, die die Koordination der Finger fördert.

Zunächst sollte man seine Hände gründlich aufwärmen, wenigstens mit dieser Übung: http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

1° Mit der rechten Handfläche in die linke Handfläche klatschen. Hände wieder öffnen.
2° Die rechte Faust in die linke Handfläche schlagen.



3° Mit der linken Handfläche in die rechte Handfläche klatschen. Hände wieder öffnen.
4° Mit der linken Faust in die linke Handfläche schlagen.






Das Tempo im Laufe der Tage steigern! Für Musiker vielleicht interessant mit dem Metronom nachzumessen, welches Tempo schon erreicht wurde, oder zu einem grrove durchführen ... ?

Wichtig: der Ablauf der 4 beschriebenen Schritte soll rhythmisch vor sich gehen. Lieber etwas langsamer bewegen und dafür einen kontinuierlichen Ablauf  vollziehen ( "to perform" klingt bei weitem eleganter, aber "performen" klingt nicht wirklich gut!).

Freitag, 14. November 2014

"Für Elise" entschlüsselt - Tutorial Teil 1

Ludwig van Beethovens "Für Elise" ist ein Stück, daß auch sehr viele Nicht-Liebhaber der Klassik kennen.
Im Klavier- und Keyboardunterricht kommt somit von den Schülern oft der Anstoß, dieses Stück im Unterricht zu spielen.
Unter der Klavierliteratur Beethovens ist es sicherlich eines der leichten Stücke - er hat Stücke geschrieben, die gestandenen Pianisten immer noch Anlaß zum Haareraufen geben.

Dennoch ist es kein "leichtes" Stück, mag es noch so leicht oder vielleicht seicht klingen.

Meiner Meinung nach gibt es keine schweren Stücke, es gibt zum einen schlechte Fingersätze, zum anderen die falsche Übungsstrategie!

Zur Vorgehensweise: Die Elise wird zunächst wie ein gebratenes Stück Geflügel tranchiert.
Innerhalb der leckeren Stückchen werde ich zunächst die wirklich komplexeren, des Übens lohnende Stellen bearbeiten, der leichte Rest soll nebenher gehen.

Am Ende wird alles zusammengesetzt.

Der erste Teil erstreckt sich über 28 Takte (ich zähle hier die Wiederholungen mit; im Manuskript sind das die Takte 1-22 !). Eine gemeinfreie Version ist hier erhältlich: http://www.klavier-noten.com/beethoven/Elise.pdf

Das "Genudel" auf dem Halbton am Anfang und die erste Phrase möchte ich zunächst auslassen, das spielen die meisten ohnehin ohne Anleitung; interessanter sind die Phrasen in den Takten 2 und 3!



Warum? Was die linke Hand hier zu spielen hat, wird uns einige Takte später wieder begegnen - allerdings auf anderen Tasten, der Ablauf wird gleich bleiben. Außerdem ist es eine beliebte Stelle zum "Hängenbleiben" - gemeinerweise kommen diese beiden Phrasen gleich nach der ersten, die so leicht und schnell erlernbar ist ...

Zur Phrase Takt 2:

Die Finger wie im Bild oben aufstellen und von links nach rechts die Töne einzeln anschlagen - jeder Ton ist gleich lang und sollte gleich laut sein. Keinen Ton liegen lassen (keine Taste bleibt niedergedrückt!). Dazu unbedingt beachten, um die typischen Fehler zu vermeiden: das Abwechseln der Hände darf nicht zu hören sein, beide Hände müssen wie eine Hand klingen!

Mit etwas Übung, wachsamen Ohren und der nötigen Lockerheit und Leichtheit ist die erste Hürde gut zu knacken. Immer an die entspannten, leichten und lockeren Hände denken http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

Zur Phrase Takt 3:



Es gilt dasselbe wie zur vorhergehenden Phrase: Die Finger wie im Bild oben aufstellen und von links nach rechts die Töne einzeln anschlagen - jeder Ton ist gleich lang und sollte gleich laut sein; das Abwechseln der Hände darf nicht zu hören sein, beide Hände müssen wie eine Hand klingen!

Zur linken Hand noch: der Zeigefinger kreuzt über den Daumen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man den kleinen Finger losläßt (ich darf daran erinnern: keine Taste soll niedergedrückt liegenbleiben!)

Dieses gleichmäßige Anschlagen einzelner Akkordtöne von unten nach oben nennt sich "Arpeggio", es kommt aus dem Italienischen und leitet sich vom italienischen Wort für "Harfe" ab. Genauso soll es auch klingen, leicht, gleichmäßig und niemals "schwer" ... und immer daran denken: die Hände locker lassen! 


Dienstag, 11. November 2014

Es spricht sich herum ...

Der von mir sehr geschätzte Kollege Bernhard Galler - seines Zeichens Gitarrist - war von der Lockerungs- und Aufwärmübung so angetan, daß er sie als Gastbeitrag auf seinem blog übernommen hat:

http://bernhardgaller.com/in-der-ruhe-liegt-die-kraft-gastbeitrag-von-alexander-rabitsch/

Es lohnt sich auch für Nicht-Gitarristen, sich dort gründlich umzuschauen, gewisse Parallelen im Denken über die Struktur und im Umgang mit der Struktur des "Griffbrettes" sind durchaus vorhanden: http://bernhardgaller.com/

Sonntag, 9. November 2014

Chromatische Tonleiter III - mit beiden Händen parallel

Wer http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter.html 
und http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter-ii.html
erfolgreich absolviert hat oder schon beherrscht sollte nun einen Schritt weitergehen und die chromatische Tonleiter mit beiden Händen parallel spielen - zunächst aufwärts.

Das scheinbar Komplizierte in Etappen aufteilen ist immer sinnvoll, auf diese Vorgehensweise sollte man hier nicht verzichten.
Zunächst Etappe 1a : Die Tastenfolge "schwarz/weiß/schwarz" ist von der Abfolge der Finger parallel mit Mittelfinger/Daumen/Mittelfinger zu spielen. Paralleles Spiel ist erfahrungsgemäß relativ problemlos zu bewerkstelligen.
In Etappe 1b taucht die Problematik auf, daß die spiegelbildlich geformten Hände die Finger - vorausgesetzt man will technisch korrekt spielen und das sollte man auf jeden Fall tun! - nun nicht mehr parallel verwendet werden können, sondern die Reihenfolgen vertauscht sind: linker Zeigefinger spielt zeitgleich mit dem rechten Daumen das "e", anschließend linker Daumen mit rechtem Zeigefinger das "f".

















Übungstip: Etappe 1a einmal spielen, Etappe 1b unmittelbar anhängen, jedoch zweimal wiederholen. Immer so langsam oder schnell spielen, daß alles im Fluß bleibt und kein Stocken und Hängenbleiben auftaucht! Die Etappe 1b läßt sich auch gut ohne Instrument üben. 


Ist der erste Teil im Gehirn vom Ablauf her abgespeichert, so kann man sofort die zweite Etappe angehen, die sich vom Ablauf her von der ersten nur dadurch unterscheidet, daß eine weiße und eine schwarze Taste mehr zu spielen ist. 

















Auch hier sollte man zunächst die Etappe 2b dreimal wiederholen um seinem Gehirn das Umschalten von paralleler Fingerbewegung zu einer nichtparallelen Fingerbewegung "einzutrichtern". Eine andere Reihenfolge - bitte selbst ausprobieren! - wäre, Etappe 1a + 2a, dann Etappe 1b + 2b zu trainieren ... oder aber beide beschriebene Möglichkeiten

Feed your brain!

Mittwoch, 5. November 2014

Training der Handgelenke

Vor dieser Übung sollte man sich aufwärmen http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

1° Die Handgelenke lockern, ebenso die Finger entspannen.
2° Die Hände ungefähr auf Nabelhöhe halten, die Hände vorsichtig und langsam, ohne große Kraftanstrengung nach vorne kreisen lassen (Bild 1).
3° Während des Kreisens langsam die Arme strecken, bis man - weiterhin kreisend - wie ein "T" steht (Bild 2).
4° Die Richtung des Kreisens beibehalten, dabei die Arme langsam wieder in die ursprüngliche Stellung vor den Nabel nehmen (Bild 1).

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Klassiker von lebenden und toten Komponisten - decomposing composers

Beginnen wir mit den toten Komponisten. Ludwig van Beethovens "Für Elise" http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/11/fur-elise-entschlusselt-tutorial-teil-1.html ist aus dem Klavierunterricht nicht wegzudenken; sie wird immer wieder verlangt, sogar von Keyboardspielern! Kein leichtes Stück, aber gut zu bewältigen.

Tears for Fears schrieben vor fast 30 Jahren "Mad World", ein Stück das von Gary Jules gecovert wurde und durch den Film "Donnie Darko" bekannt wurde - ein wunderschönes, schlichtes Klavierstück kann man gut daraus machen (nicht jedes gesungene Stück taugt als Instrumentalstück).

"Comptine d'Un Autre Été" aus "Die fabelhafte Welt der Amélie" hat sich auch zu einem modernen Klassiker entwickelt. Der Franzose Yann Tiersen ist mein Jahrgang und lebt.

"River flows in you" vom aus Südkorea stammenden Yiruma, der sich auch noch des Lebens erfreut, wird auch immer wieder verlangt.

Sollte ich die Stücke nach Schwierigkeitsgrad staffeln, so käme zunächst "Mad World", "Für Elise" als nächstes, knapp gefolgt von "River flows in you" (aber da ist die Reihenfolge fast austauschbar!).
"Comptine d´Un Autre Été" hat einige rhythmische Gemeinheiten zu bieten und sollte vom Tempo nicht unterschätzt werden ... aber nichts, was man nicht durch guten Unterricht oder ein gutes Tutorial knacken kann!

Ich werde Tutorials in kleinen Häppchen anbieten, nur womit beginnen? Ich werde die Kommentare der Leser abwarten ...


warming up - die Hand beginnt am Hals!

Die Hand beginnt nicht erst am Ende des Unterarmes - meiner Auffassung nach beginnt sie schon an der Schulter. Die Schulter bildet auch den Übergang zum Nacken und wie oft ist man nicht in Nacken und/oder Schulter verspannt? Das Aufwärmen der Hand beginnt also an der Schulter!

1° Die Finger zu einer entspannten Faust formen.

2° Die Faust auf die Schulter legen - jeweils die linke Faust auf die linke Schulter und die rechte Faust auf die rechte Schulter. Handgelenke und Finger nun lockern: Die Finger sollten ohne Spannung irgendwelcher Muskeln auf der Schulter liegen.

3° Jetzt beide Schultern ca. 15 sec nach hinten kreisen lassen ... ein angenehmes Tempo wählen.



Je öfters man diese Übung praktiziert, desto weiter kann man vorne die Schultern zum Brustbein heranziehen, bzw. im Rücken enger hinten zusammenführen.

Immer mit der gebotenen Vorsicht und sensiblem Körpergefühl an die Sache herangehen! Langsame Bewegungen ausführen und nichts erzwingen!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Chromatische Tonleiter II

Daß unsere Hände spiegelbildlich aufgebaut sind, ist eine Binsenweisheit (...wieder mal eine!).
Ist schon einmal jemandem aufgefallen, daß auch die Tastatur eines Klavier zwei Spiegelachsen hat?
Ich befürchte nein .... durch die Fixierung auf das C als "Ausgangston" geht der Blick für diese nicht unwichtige Perspektive allzuoft verloren.

Spiegelachse durch die Taste D









Spiegelachse durch die Taste G#









Warum also kombiniert man das in beiden Strukturen (Hände und Tastatur) auftauchende Phänomen nicht?
Auch hier soll Abhilfe geschaffen werden!
Ich darf davon ausgehen, daß die chromatische Tonleiter hinsichtlich ihrers Ablaufes der Finger in der rechten Hand nun geläufig ist ( http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter.html ).
Zur Erinnerung: die rechte Hand erlernte die chromatische Tonleiter zunächst aufwärts, von e bis e.
Da die Taste D als Spiegelachse dient, erlernt die linke Hand die chromatische Tonleiter
1.abwärts
2.von c bis c.
Es bietet sich an, wieder in Etappen vorzugehen, der Kürze halber habe ich die Schritte nun in ein Bild eingearbeitet, farblich gegeneinander abgesetzt ...


Wenn der Ablauf in der linken Hand abwärts gut trainiert ist, dann aufwärts üben ...
Die linke Hand soll so gut werden wie die rechte? Ja? Dann bitte links mindestens so oft wie rechts üben, wenn nicht gar doppelt so oft ;) .... Zwei Durchgänge links und einer rechts!

Nicht vergessen: Zwischen den einzelnen Übungsphasen immer wieder entspannen ( http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html ), damit die Hand geschmeidig bleibt und kein Kräfteverschleiß stattfindet!

Dienstag, 28. Oktober 2014

Chromatische Tonleiter

Warum seinen Schülern das Beste vorenthalten und Hineingeheimnissen in Dinge, die keine Geheimnisse bleiben müssen? Warum Dinge als "schwer " benennen, die eigentlich nicht schwer sind?

Das Spiel mit den schwarzen Tasten ist so ein "Geheimnis", etwas, das Anfängern fast schon wie eine esoterische Lehre vorkommt und durch die Feigheit der Lehrer oft tatsächlich eine esoterische Lehre bleibt.

>>Esoterik (von griechisch ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, ‚dem inneren Bereich zugehörig‘) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen.<<
(Zitiert aus http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik)

Schwarze Tasten gehören von der ersten Stunde an dazu - basta.

Angst bekommt der Schüler nur, wenn der Lehrer feige ist - Schwierigkeiten beim Spiel mit schwarzen Tasten bekommt der Schüler nur, wenn der Lehrer eine Schwierigkeit daraus macht.

Warum also nicht die chromatische Tonleiter von Anfang an lehren?
Kommt sie zum einen doch in vielen Werken der Klavierliteratur vor: Von der Anfängerliteratur bis zu den wirklichen schwer auf den Konzertpodien zu knackenden Nüssen.
Zum anderen: Es werden Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger benötigt ... und das sind die Finger, die ein nicht geübter Mensch (im Sinne von Nicht-Klavierspieler) in seinen alltäglichen Tätigkeiten doch am meisten benützt!

Frisch ans Werk:

Grundregel Nr. 1: Die schwarze Taste wird immer vom Mittelfinger gespielt.
Grundregel Nr. 2: Weiße Tasten werden mit dem Daumen gespielt.

Problem Nr. 1 :    Es gibt zwei Stellen innerhalb der Oktave, an der zwei weiße Tasten nebeneinander liegen.
Problem Nr.1 = Lösung !

Beginnen wir mit der chromatischen Tonleiter genau an dieser Stelle!
Zunächst zur rechten Hand:

1.Etappe


Daumen (=1) steht auf Taste e
Zeigefinger (=2) steht auf Taste f
Mittelfinger (=3) steht auf Taste f#

Folgen aufeinander zwei weiße Tasten, so kommt der Zeigefinger hinzu!
Wie oben angeführt: Problem=Lösung!
Außerdem: wenn mit der Ausnahme begonnen wird, so merkt sie sich der Schüler leichter .....



2.Etappe

Die obengenannten Grundregeln werden befolgt: Daumen spielt weiße Taste, Mittelfinger die schwarze Taste.










3.Etappe


....die selbe Abfolge wie in der 1.Etappe: Daumen/Zeige-/Mittelfinger!










4.Etappe


... die selbe Abfolge wie in der 2.Etappe: Daumen/Mittelfinger/ Daumen, nur kürzer!








Und fertig ist eine Oktave chromatischer Tonleiter, mit Fingern, die auch Ungeübte gut zu bewegen wissen und somit Ruck-Zuck eine Basis-Technik erlernt haben! Für Anfänger geeignet und empfohlen!

Sobald die 4 Etappen aufwärts geläufig sind sollte man daran gehen die Etappen rückwärts in der Reihenfolge 4./3./2./1. Etappe spielen.
Wichtig ist nicht das Tempo, sondern ein Spiel im Fluß: keine Pausen, keine Fehler (d.h.: falsche Töne/falsche Finger!) ....

Wichtig: Immer wieder entspannen! http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

Fortsetzung hier: http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter-ii.html


"In der Ruhe liegt die Kraft"

Eine Binsenweisheit - dennoch wahr.
Oft setzt man sich an sein Instrument und beginnt sich "warmzuspielen".
Wer aber kennt nicht die frustierende erste Viertelstunde, bis man "warm" ist?
Muß das sein?
Muß man sich am Instrument "aufwärmen" oder könnte man das nicht schon vorher tun?

Berüchtigt, umstritten, belächelt wurde Glenn Gould, der vor Konzerten und Studioterminen seine Hände und Unterarme in warmes - heißes Wasser tauchte. Er schwor darauf - was Glenn Gould recht ist, sollte uns billig sein; zu diesem Thema werde ich noch gesondert schreiben.

Jeder Sportler - und was ist ein Musiker, wenn kein Sportler, der seine Hände verwendet - wärmt sich vor seiner Tätigkeit auf. Für jeden einsichtig. Dehnungsübungen - klar!

Wie schaut es mit Musikern aus? Ich befürchte, so ziemlich mau ...

Ich möchte eine Lockerungsübung vorstellen, die gleichzeitig die Hand "warm" macht - 1 min, länger dauert sie nicht .... Man sollte mit dieser Lockerungsübung nicht nur beginnen, sie ist auch gut für "zwischendrin", wenn man merkt, daß man verkrampft, die Kraft ausgeht, kurz: bei jeder Form von Ermüdung!

1°   Die Oberarme nehme man waagrecht zur Seite.
2°   Hände und Finger entspannen.
3°   Durch Bewegung der Unterarme die Hände und Finger passiv vor- und zurückschnellen lassen.

       Tip: Man stelle sich vor, die Hände sind voller Teig und man möchte diesen durch Schütteln der Hände (passives Schütteln! Die eigentliche Bewegung kommt aus den Unterarmen!) loswerden.
   
4°   Den ganzen Vorgang für ca. 60 sec ausführen. Dabei die Hände und Finger immer lockerer lassen.
  
        Tip: Man darf sich durchaus dem inneren Bild hingeben, daß Hände und Finger sich lösen und Stück für Stück davonfliegen .... (Nein, ich bin kein Fan von Zombiefilmen!)




Nach ca. 60 sec beide Arme und Hände herabhängen lassen und einfach spüren .... Unbezahlbar!