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Donnerstag, 30. Oktober 2014

Klassiker von lebenden und toten Komponisten - decomposing composers

Beginnen wir mit den toten Komponisten. Ludwig van Beethovens "Für Elise" http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/11/fur-elise-entschlusselt-tutorial-teil-1.html ist aus dem Klavierunterricht nicht wegzudenken; sie wird immer wieder verlangt, sogar von Keyboardspielern! Kein leichtes Stück, aber gut zu bewältigen.

Tears for Fears schrieben vor fast 30 Jahren "Mad World", ein Stück das von Gary Jules gecovert wurde und durch den Film "Donnie Darko" bekannt wurde - ein wunderschönes, schlichtes Klavierstück kann man gut daraus machen (nicht jedes gesungene Stück taugt als Instrumentalstück).

"Comptine d'Un Autre Été" aus "Die fabelhafte Welt der Amélie" hat sich auch zu einem modernen Klassiker entwickelt. Der Franzose Yann Tiersen ist mein Jahrgang und lebt.

"River flows in you" vom aus Südkorea stammenden Yiruma, der sich auch noch des Lebens erfreut, wird auch immer wieder verlangt.

Sollte ich die Stücke nach Schwierigkeitsgrad staffeln, so käme zunächst "Mad World", "Für Elise" als nächstes, knapp gefolgt von "River flows in you" (aber da ist die Reihenfolge fast austauschbar!).
"Comptine d´Un Autre Été" hat einige rhythmische Gemeinheiten zu bieten und sollte vom Tempo nicht unterschätzt werden ... aber nichts, was man nicht durch guten Unterricht oder ein gutes Tutorial knacken kann!

Ich werde Tutorials in kleinen Häppchen anbieten, nur womit beginnen? Ich werde die Kommentare der Leser abwarten ...


warming up - die Hand beginnt am Hals!

Die Hand beginnt nicht erst am Ende des Unterarmes - meiner Auffassung nach beginnt sie schon an der Schulter. Die Schulter bildet auch den Übergang zum Nacken und wie oft ist man nicht in Nacken und/oder Schulter verspannt? Das Aufwärmen der Hand beginnt also an der Schulter!

1° Die Finger zu einer entspannten Faust formen.

2° Die Faust auf die Schulter legen - jeweils die linke Faust auf die linke Schulter und die rechte Faust auf die rechte Schulter. Handgelenke und Finger nun lockern: Die Finger sollten ohne Spannung irgendwelcher Muskeln auf der Schulter liegen.

3° Jetzt beide Schultern ca. 15 sec nach hinten kreisen lassen ... ein angenehmes Tempo wählen.



Je öfters man diese Übung praktiziert, desto weiter kann man vorne die Schultern zum Brustbein heranziehen, bzw. im Rücken enger hinten zusammenführen.

Immer mit der gebotenen Vorsicht und sensiblem Körpergefühl an die Sache herangehen! Langsame Bewegungen ausführen und nichts erzwingen!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Chromatische Tonleiter II

Daß unsere Hände spiegelbildlich aufgebaut sind, ist eine Binsenweisheit (...wieder mal eine!).
Ist schon einmal jemandem aufgefallen, daß auch die Tastatur eines Klavier zwei Spiegelachsen hat?
Ich befürchte nein .... durch die Fixierung auf das C als "Ausgangston" geht der Blick für diese nicht unwichtige Perspektive allzuoft verloren.

Spiegelachse durch die Taste D









Spiegelachse durch die Taste G#









Warum also kombiniert man das in beiden Strukturen (Hände und Tastatur) auftauchende Phänomen nicht?
Auch hier soll Abhilfe geschaffen werden!
Ich darf davon ausgehen, daß die chromatische Tonleiter hinsichtlich ihrers Ablaufes der Finger in der rechten Hand nun geläufig ist ( http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter.html ).
Zur Erinnerung: die rechte Hand erlernte die chromatische Tonleiter zunächst aufwärts, von e bis e.
Da die Taste D als Spiegelachse dient, erlernt die linke Hand die chromatische Tonleiter
1.abwärts
2.von c bis c.
Es bietet sich an, wieder in Etappen vorzugehen, der Kürze halber habe ich die Schritte nun in ein Bild eingearbeitet, farblich gegeneinander abgesetzt ...


Wenn der Ablauf in der linken Hand abwärts gut trainiert ist, dann aufwärts üben ...
Die linke Hand soll so gut werden wie die rechte? Ja? Dann bitte links mindestens so oft wie rechts üben, wenn nicht gar doppelt so oft ;) .... Zwei Durchgänge links und einer rechts!

Nicht vergessen: Zwischen den einzelnen Übungsphasen immer wieder entspannen ( http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html ), damit die Hand geschmeidig bleibt und kein Kräfteverschleiß stattfindet!

Dienstag, 28. Oktober 2014

Chromatische Tonleiter

Warum seinen Schülern das Beste vorenthalten und Hineingeheimnissen in Dinge, die keine Geheimnisse bleiben müssen? Warum Dinge als "schwer " benennen, die eigentlich nicht schwer sind?

Das Spiel mit den schwarzen Tasten ist so ein "Geheimnis", etwas, das Anfängern fast schon wie eine esoterische Lehre vorkommt und durch die Feigheit der Lehrer oft tatsächlich eine esoterische Lehre bleibt.

>>Esoterik (von griechisch ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, ‚dem inneren Bereich zugehörig‘) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen.<<
(Zitiert aus http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik)

Schwarze Tasten gehören von der ersten Stunde an dazu - basta.

Angst bekommt der Schüler nur, wenn der Lehrer feige ist - Schwierigkeiten beim Spiel mit schwarzen Tasten bekommt der Schüler nur, wenn der Lehrer eine Schwierigkeit daraus macht.

Warum also nicht die chromatische Tonleiter von Anfang an lehren?
Kommt sie zum einen doch in vielen Werken der Klavierliteratur vor: Von der Anfängerliteratur bis zu den wirklichen schwer auf den Konzertpodien zu knackenden Nüssen.
Zum anderen: Es werden Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger benötigt ... und das sind die Finger, die ein nicht geübter Mensch (im Sinne von Nicht-Klavierspieler) in seinen alltäglichen Tätigkeiten doch am meisten benützt!

Frisch ans Werk:

Grundregel Nr. 1: Die schwarze Taste wird immer vom Mittelfinger gespielt.
Grundregel Nr. 2: Weiße Tasten werden mit dem Daumen gespielt.

Problem Nr. 1 :    Es gibt zwei Stellen innerhalb der Oktave, an der zwei weiße Tasten nebeneinander liegen.
Problem Nr.1 = Lösung !

Beginnen wir mit der chromatischen Tonleiter genau an dieser Stelle!
Zunächst zur rechten Hand:

1.Etappe


Daumen (=1) steht auf Taste e
Zeigefinger (=2) steht auf Taste f
Mittelfinger (=3) steht auf Taste f#

Folgen aufeinander zwei weiße Tasten, so kommt der Zeigefinger hinzu!
Wie oben angeführt: Problem=Lösung!
Außerdem: wenn mit der Ausnahme begonnen wird, so merkt sie sich der Schüler leichter .....



2.Etappe

Die obengenannten Grundregeln werden befolgt: Daumen spielt weiße Taste, Mittelfinger die schwarze Taste.










3.Etappe


....die selbe Abfolge wie in der 1.Etappe: Daumen/Zeige-/Mittelfinger!










4.Etappe


... die selbe Abfolge wie in der 2.Etappe: Daumen/Mittelfinger/ Daumen, nur kürzer!








Und fertig ist eine Oktave chromatischer Tonleiter, mit Fingern, die auch Ungeübte gut zu bewegen wissen und somit Ruck-Zuck eine Basis-Technik erlernt haben! Für Anfänger geeignet und empfohlen!

Sobald die 4 Etappen aufwärts geläufig sind sollte man daran gehen die Etappen rückwärts in der Reihenfolge 4./3./2./1. Etappe spielen.
Wichtig ist nicht das Tempo, sondern ein Spiel im Fluß: keine Pausen, keine Fehler (d.h.: falsche Töne/falsche Finger!) ....

Wichtig: Immer wieder entspannen! http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

Fortsetzung hier: http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/chromatische-tonleiter-ii.html


"In der Ruhe liegt die Kraft"

Eine Binsenweisheit - dennoch wahr.
Oft setzt man sich an sein Instrument und beginnt sich "warmzuspielen".
Wer aber kennt nicht die frustierende erste Viertelstunde, bis man "warm" ist?
Muß das sein?
Muß man sich am Instrument "aufwärmen" oder könnte man das nicht schon vorher tun?

Berüchtigt, umstritten, belächelt wurde Glenn Gould, der vor Konzerten und Studioterminen seine Hände und Unterarme in warmes - heißes Wasser tauchte. Er schwor darauf - was Glenn Gould recht ist, sollte uns billig sein; zu diesem Thema werde ich noch gesondert schreiben.

Jeder Sportler - und was ist ein Musiker, wenn kein Sportler, der seine Hände verwendet - wärmt sich vor seiner Tätigkeit auf. Für jeden einsichtig. Dehnungsübungen - klar!

Wie schaut es mit Musikern aus? Ich befürchte, so ziemlich mau ...

Ich möchte eine Lockerungsübung vorstellen, die gleichzeitig die Hand "warm" macht - 1 min, länger dauert sie nicht .... Man sollte mit dieser Lockerungsübung nicht nur beginnen, sie ist auch gut für "zwischendrin", wenn man merkt, daß man verkrampft, die Kraft ausgeht, kurz: bei jeder Form von Ermüdung!

1°   Die Oberarme nehme man waagrecht zur Seite.
2°   Hände und Finger entspannen.
3°   Durch Bewegung der Unterarme die Hände und Finger passiv vor- und zurückschnellen lassen.

       Tip: Man stelle sich vor, die Hände sind voller Teig und man möchte diesen durch Schütteln der Hände (passives Schütteln! Die eigentliche Bewegung kommt aus den Unterarmen!) loswerden.
   
4°   Den ganzen Vorgang für ca. 60 sec ausführen. Dabei die Hände und Finger immer lockerer lassen.
  
        Tip: Man darf sich durchaus dem inneren Bild hingeben, daß Hände und Finger sich lösen und Stück für Stück davonfliegen .... (Nein, ich bin kein Fan von Zombiefilmen!)




Nach ca. 60 sec beide Arme und Hände herabhängen lassen und einfach spüren .... Unbezahlbar!