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Freitag, 14. November 2014

"Für Elise" entschlüsselt - Tutorial Teil 1

Ludwig van Beethovens "Für Elise" ist ein Stück, daß auch sehr viele Nicht-Liebhaber der Klassik kennen.
Im Klavier- und Keyboardunterricht kommt somit von den Schülern oft der Anstoß, dieses Stück im Unterricht zu spielen.
Unter der Klavierliteratur Beethovens ist es sicherlich eines der leichten Stücke - er hat Stücke geschrieben, die gestandenen Pianisten immer noch Anlaß zum Haareraufen geben.

Dennoch ist es kein "leichtes" Stück, mag es noch so leicht oder vielleicht seicht klingen.

Meiner Meinung nach gibt es keine schweren Stücke, es gibt zum einen schlechte Fingersätze, zum anderen die falsche Übungsstrategie!

Zur Vorgehensweise: Die Elise wird zunächst wie ein gebratenes Stück Geflügel tranchiert.
Innerhalb der leckeren Stückchen werde ich zunächst die wirklich komplexeren, des Übens lohnende Stellen bearbeiten, der leichte Rest soll nebenher gehen.

Am Ende wird alles zusammengesetzt.

Der erste Teil erstreckt sich über 28 Takte (ich zähle hier die Wiederholungen mit; im Manuskript sind das die Takte 1-22 !). Eine gemeinfreie Version ist hier erhältlich: http://www.klavier-noten.com/beethoven/Elise.pdf

Das "Genudel" auf dem Halbton am Anfang und die erste Phrase möchte ich zunächst auslassen, das spielen die meisten ohnehin ohne Anleitung; interessanter sind die Phrasen in den Takten 2 und 3!



Warum? Was die linke Hand hier zu spielen hat, wird uns einige Takte später wieder begegnen - allerdings auf anderen Tasten, der Ablauf wird gleich bleiben. Außerdem ist es eine beliebte Stelle zum "Hängenbleiben" - gemeinerweise kommen diese beiden Phrasen gleich nach der ersten, die so leicht und schnell erlernbar ist ...

Zur Phrase Takt 2:

Die Finger wie im Bild oben aufstellen und von links nach rechts die Töne einzeln anschlagen - jeder Ton ist gleich lang und sollte gleich laut sein. Keinen Ton liegen lassen (keine Taste bleibt niedergedrückt!). Dazu unbedingt beachten, um die typischen Fehler zu vermeiden: das Abwechseln der Hände darf nicht zu hören sein, beide Hände müssen wie eine Hand klingen!

Mit etwas Übung, wachsamen Ohren und der nötigen Lockerheit und Leichtheit ist die erste Hürde gut zu knacken. Immer an die entspannten, leichten und lockeren Hände denken http://klavier-hilfe.blogspot.de/2014/10/in-der-ruhe-liegt-die-kraft.html

Zur Phrase Takt 3:



Es gilt dasselbe wie zur vorhergehenden Phrase: Die Finger wie im Bild oben aufstellen und von links nach rechts die Töne einzeln anschlagen - jeder Ton ist gleich lang und sollte gleich laut sein; das Abwechseln der Hände darf nicht zu hören sein, beide Hände müssen wie eine Hand klingen!

Zur linken Hand noch: der Zeigefinger kreuzt über den Daumen. Das funktioniert natürlich nur, wenn man den kleinen Finger losläßt (ich darf daran erinnern: keine Taste soll niedergedrückt liegenbleiben!)

Dieses gleichmäßige Anschlagen einzelner Akkordtöne von unten nach oben nennt sich "Arpeggio", es kommt aus dem Italienischen und leitet sich vom italienischen Wort für "Harfe" ab. Genauso soll es auch klingen, leicht, gleichmäßig und niemals "schwer" ... und immer daran denken: die Hände locker lassen! 


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